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„100 Prozent Zustimmung“

In der zweiten Verhandlung Mitte Juni in Taunussstein bei der FFG Werke GmbH gelang der Durchbruch: Für den kleinsten Standort der FFG Europe, das Service Center Nord/West in Sprockhövel mit 30 Beschäftigten konnte ein Anerkennungs-Tarifvertrag abgeschlossen werden. „Das ist ein Erfolg für und mit den Beschäftigten“,

so Gewerkschaftssekretär der IG Metall Gevelsberg-Hattingen, Dennis Schindehütte: „Die Kollegen haben sich zu 90 Prozent in der IG Metall organisiert.“ Eine klare Ansage gegenüber ihrem Arbeitgeber, der nicht Mitglied im Arbeitgeberverband ist.

Seit 2016 hatte die Belegschaft des Service Center in Sprockhövel auf Lohnerhöhungen verzichtet, um den Standort zusichern. Das Center bietet den Kunden in der Region Hersteller-Service und Support für alle Marken der FFG Werke GmbH. Weitere Schwerpunkte am Standort Stefansbecke liegen im Bereich des Anlagen-Retrofit, unter anderem für die Produktmarke Honsberg, sowie der präventiven Wartung und Maschinenzustandsanalyse „Fingerprint“.

Die FFG Werke GmbH vereine große Traditionen der deutschen Werkzeugmaschinenindustrie in einem Unternehmen und biete mit den Marken VDF Boehringer, Hessapp, Modul und Witzig & Frank ein herausragendes Portfolio an Dreh-, Fräs- und Verzahnmaschinen, ist auf der Website der Unternehmens-Gruppe zu lesen. An vier deutschen Produktionsstandorten und sechs weiteren Niederlassungen in Deutschland, Russland und China sind über 500 Arbeitnehmer*innen beschäftigt. Unter der Dachmarke FFG Europe & Americas sind die Premiumhersteller der globalen Gruppe, in der 2015 rund 6000 Menschen beschäftigt waren, vereint. Dazu gehören die italienischen, deutschen und amerikanischen Hersteller IMAS, Jobs, MAG, Meccanodora, Morara, Pfiffner, Rambaudi, Sachman, Sigma, SMS und Tacchella.

Nach dem der Standort Sprockhövel im vergangenen Jahr profitabel gearbeitet hat, erhoben die Beschäftigten zu Recht den Anspruch auf ihren „fairen Anteil“. Die IGM Gevelsberg-Hattingen nahm die Forderung auf und trat an die Verantwortlichen der Gruppe heran, um Verhandlungen über einen Anerkennungs-Tarifvertrag aufzunehmen. In einer IG Metall – Mitgliederversammlung wurde eine Verhandlungskommission gewählt: Gewerkschaftssekretär Dennis Schindehütte und die betrieblichen Kolleg*innen Bert Ehlis und Nadine Panter.

Eckpunkte des AE-Tarifvertrages

In den zweitägigen Verhandlungen, die von beiden Seiten konstruktiv geführt wurden, so die Verhandlungsteilnehmer, kam es zum Abschluss des AE-Tarifvertrages, der sich am Tarifvertrag über Entgelte und Ausbildungsvergütungen für die Beschäftigten und Auszubildenden in der Metall- und Elektroindustrie in Baden- Württemberg vom 6. Februar 2018 orientiert.

Die Eckpunkte sind:

> Einmalzahlung in Höhe von 100,00 €

> Tabellenwirksame Erhöhung der Entgelte um 2,8 % zum 1. August 2018

> Einmalzahlung in Höhe von 500,00 € im Oktober 2018

> Tabellenwirksame Erhöhung der Entgelte um 2,0 % zum 1. März 2019

> Tabellenwirksame Erhöhung der Entgelte um 2,3 % zum 1. Juni 2019

> Tabellenwirksame Erhöhung der Entgelte um 2,0 % zum 1. August 2019

Im Oktober 2019 wird es ein T-ZUG B in Höhe von 400 € und im März 2020 ein T-ZUG A in Höhe von 27,5 % der Entgeltgruppe 5 TV Baden-Württemberg geben

100%-Zustimmung

Das Ergebnis der Abstimmung der IG Metall-Mitglieder über das Tarifergebnis war eindeutig: 100% Zustimmung in der Mitgliederversammlung am Standort Sprockhövel. Schließlich wird am Ende der Laufzeit des AE-Tarifvertrages das materielle Niveau des Flächentarifvertrages erreicht, das bedeutet eine Steigerung der Einkommen der Beschäftigten von 9,1 Prozent. In der Versammlung wurde in Debattenbeiträgen auch unterstrichen, wie wichtig die Unterstützung der Gewerkschaft sei und vor allem, dass sich die Beschäftigten organisieren, um geschlossen auftreten zu können.

Foto: FFG-Service Center in Sprockhövel – Foto: IGM GH

 

 

 

 

 

 

 

 

 

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