AktuellesTarife

4 Prozent und bessere Altersteilzeit

Tarifrunde 2021 in der Textil- und Bekleidungsindustrie

Gevelsberg, 4 Prozent mehr Geld, mindestens aber 100 Euro. Sowie eine Fortführung der Altersteilzeit mit höherer Aufzahlung und Quote – mit diesen Forderungen geht die IG Metall in die Tarifrunde der westdeutschen Textil- und Bekleidungsindustrie. Die anstehenden Tarifverhandlungen betreffen in Westdeutschland rund 75000 Beschäftigte.

Die Tarifkommissionen der Textil- und Bekleidungsindustrie hatten am 20. November 2020 ihre Forderungen mit den Schwerpunkten Einkommen stärken, Altersteilzeit verbessern, Zukunft gestalten sowie die Kündigung der Tarifverträge über Löhne, Gehälter und Ausbildungsvergütungen zum 31. Dezember beschlossen.

Zwischenzeitlich hat der Vorstand der IG Metall hat die Forderungen der Tarifkommissionen bestätigt:

  • Erhöhung der Löhne, Gehälter und Ausbildungsvergütungen in Höhe von 4 Prozent -mindestens aber 100 Euro bei Löhnen und Gehältern, bei einer Laufzeit von 12 Monaten. Ein Teil der Entgelterhöhung soll als Vorteil exklusiv für IG Metall-Mitglieder gelten.
  • Neuabschluss des Tarifvertrages Altersteilzeit mit verbesserten Konditionen bezüglich der Aufzahlung und Anspruchsquote in der Textil- und Bekleidungsindustrie. Das heißt: Das heißt: eine höhere Quote der Beschäftigten im Betrieb, die in Altersteilzeit gehen können, mit einer höheren Aufzahlung durch den Arbeitgeber auf ihr Altersteilzeitentgelt.

Des Weiteren will die IG Metall Gespräche über Instrumente zur Beschäftigungssicherung führen. Darüber hinaus strebt die IG Metall eine Verbesserung des Tarifvertrags zur Förderung der Aus-, Fort- und Weiterbildung der Beschäftigten der Textil- und Bekleidungsindustrie (TV BiT) an, durch Erhöhung des jährlichen Bildungsbeitrages der Arbeitgeber.

Auch die Textil- und Bekleidungsindustrie und vor allem die Beschäftigten sind von der Corona-Krise getroffen. Die wirtschaftlichen Prognosen gehen davon aus, dass der Weg aus der Krise über das Jahr 2021 hinaus andauern wird. Die private Nachfrage im Inland ist ein wichtiger Schlüssel zur Sicherung der Beschäftigung, deshalb ist eine Entgelterhöhung zur Stärkung der Kaufkraft außerordentlich wichtig. „Eine Nullrunde wäre Gift für die Konjunktur“. sagte die für Textil zuständige Gewerkschaftssekretärin Sabrina Jäger. Das wird auch von dem gewerkschaftsnahen Institut für Makroökonomie und Konjunkturforschung (IMK) so gesehen, dessen Autor*innen im Sommer davor warnten, mit geringen Lohnerhöhungen auf die Corona-Krise zu reagieren. Ein dauerhaft schwaches Lohnwachstum „wäre verheerend für die zukünftige Entwicklung“.

Die Tarifverhandlungen in der Textil- und Bekleidungsindustrie werden von der zentralen Verhandlungskommission der IG Metall mit den Arbeitgeberverbänden geführt. Der Auftakt ist am 8. Dezember.

Weitere Artikel

Back to top button
Close