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4,9 Prozent mehr Geld und bessere Altersteilzeit

In der westdeutschen Textilindustrie gibt es ab August 2,6 Prozent mehr Geld, weitere 2,3 Prozent mehr ab September 2020 sowie 340 Euro Einmalzahlung. Das Urlaubsgeld steigt parallel. Die Azubis erhalten ein Extraplus. Und die Aufzahlung auf die Altersteilzeit steigt in zwei Stufen. „Der IG Metall ist es gelungen, für die Beschäftigten eine Reallohnerhöhung durchzusetzen“, so die Erste Bevollmächtigte der IG Metall Clarissa Bader.

In der dritten Tarifverhandlungsrunde konnte die Verhandlungskommission der IG Metall folgendes Ergebnis erzielen. Die Einkommen der 100.000 Beschäftigten in der Textilindustrie erhöhen sich in zwei Stufen um 4,9 Prozent. Sie steigen am 1. August 2019 um 2,6 Prozent und am 1. September 2020 um weitere 2,3 Prozent vor. Um dieselben Prozentsätze steigt auch das Urlaubsgeld in diesem und im nächsten Jahr. Für die sechs Monate Februar bis Juli 2019 erhalten die Beschäftigten einmalig 340 Euro. Die Ausbildungsvergütungen steigen im selben Zeitraum um 30 Euro. Zudem erhalten die Auszubildenden eine Einmalzahlung von 170 Euro.

Der Tarifvertrag hat eine Laufzeit von 24 Monaten und endet am 31. Januar 2021.

Aufzahlung auf Altersteilzeit

Die IG Metall konnte auch bei der Altersteilzeit Verbesserungen erreichen. Die Aufzahlung der Arbeitgeber erhöht sich ab September 2019 auf 570 Euro und ab September 2020 auf 600 Euro. Die Höhe der Aufzahlung richtet sich nach dem Eintritt in die Altersteilzeit.

Eine bessere Altersteilzeit ist den Beschäftigten und ihrer Gewerkschaft besonders wichtig, denn der Altersdurchschnitt in der Branche ist hoch. Ziel der IG Metall war es deshalb, dass mehr Beschäftigte sich den früheren Altersübergang leisten können. „Die Aufstockung der Altersteilzeitbeiträge hilft, den demografischen Wandel in den Unternehmen im Sinne der Beschäftigten zu gestalten“, so Clarissa Bader.

Warnstreiks führten zum Tarifabschluss

„Dieses Ergebnis ist vor allem durch den Druck der der Textiler*innen erreicht worden“, erklärte der Verhandlungsführer der IG Metall, Manfred Menningen. Mehr als 10 000 Beschäftigte aus 107 Betrieben haben in den letzten Wochen mit Warnstreiks betrieblichen Druck für den Tarifabschluss gemacht. Auch die Beschäftigten von Johnson & Johnson in Wuppertal legten die Arbeit nieder und „warn“streikten für ihre Tarifforderung. „Die gute Warnstreikbeteiligung hat Wirkung gezeigt,“ kommentierte die IG Metall-Bevollmächtigte Clarissa Bader das vorzeigbare Ergebnis.

Foto: Warnstreiks der Textiler*innen in NRW – Thomas Range

 

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