
Erneut tagten die Delegierten im IG Metall Bildungszentrum Sprockhövel: Die beiden Bevollmächtigten Clarissa Bader und Mathias Hillbrandt sowie die Gewerkschaftssekretäre informierten die ehrenamtlichen Funktionär*innen der Geschäftsstelle Gevelsberg-Hattingen über die gewerkschaftliche Arbeit im zweiten Quartal und die künftigen Arbeitsschwerpunkte.
Die 1. Bevollmächtigte Clarissa Bader setzte sich zu Beginn schwerpunktmäßig mit der Umsetzung des Tarifvertrages in der Metall- und Elektroindustrie auseinander. Clarissa Bader berichtete von dem außerordentlich großen Interesse aus den anspruchsberechtigten Gruppen – Schichtarbeiter*innen und Beschäftigte mit pflegebedürftigen Angehörigen – den T-Zuschlag von 27,5 Prozent eines Bruttomonatseinkommens in acht zusätzliche freie Tage umzuwandeln. „In einigen Betrieben haben 100 Prozent derjenigen, die einen Anspruch haben, einen Antrag auf Umwandlung gestellt,“ sagte die Gewerkschafterin. Inzwischen gebe es erste Versuche von Arbeitgebern diesen tarifvertraglichen Anspruch zu unterlaufen. Es gelte deshalb, sich gemeinsam auf mögliche Konflikte vorzubereiten. Dazu dienten auch die Seminare, die die IG Metall zu diesem Thema anbiete.
Delegierte verfolgen die Berichte der Hauptamtlichen
IG Metall Gewerkschaftstag 2019 vorbereiten
Im Weiteren wies Clarissa Bader auf den kommenden IG Metall-Gewerkschaftstag in Nürnberg sowie auf die Personengruppenkonferenzen im Jahr 2019 hin. Es sei wichtig schon in den kommenden Wochen sich mit möglichen Themen für Anträge an diesen Konferenzen auseinanderzusetzen. So stelle sich beispielsweise vor dem Hintergrund der aktuellen gesellschaftspolitischen Entwicklungen die Frage, wie die gewerkschaftliche Bildungsarbeit und die Grundlagenseminaren ausgebaut werden können: Die ständigen Auseinandersetzungen um die phantasielosen Abbaupläne von Geschäftsführungen mache den Ausbau von Mitbestimmungsinstrumenten notwendig. In diesem Zusammenhang habe das Thema Wirtschaftsdemokratie einen gewichtigen Stellenwert. Schließlich sei es gerade für Gewerkschafter*innen notwendig, zu existentiellen Fragen wie Krieg und Frieden Stellung zu nehmen.
Positive Mitgliederentwicklung
Über eine positive Mitglieder-, Beitrags- und Finanzentwicklung konnte der 2. Bevollmächtigte Mathias Hillbrandt berichten. Dies sei sowohl auf die Tarifbewegung im Frühjahr, als auch auf die beharrliche Arbeit der Ehrenamtlichen in den Betrieben zurück zu führen. Wenn der Trend anhalte, könnten die vom Ortsvorstand gesteckten Ziele bis Ende des Jahres erreicht werden. Im weiteren Verlauf der Versammlung konnte dies Florian Budnick, Vertrauenskörperleiter bei dormakaba, mit praktischen Beispielen aus dem „Gewerkschaftlichen Erschließungsprojekt“ untermauern. „Wichtig ist, dass die Gewerkschaft im Betrieb positiv wahrgenommen werde,“ erklärte Florian Budnick.
Dennis Schindehütte wirbt für den Aufbau einer aktiven Vertrauensleutearbeit
JAV- und Schwerbehindertenwahlen
Im Oktober und November werden Teile der Beschäftigten in den Betrieben erneut an die Wahlurnen gerufen. Gewerkschaftssekretärin Nadine Schröer-Krug informierte die Delegierten über die Vorbereitungen zur Wahl der Jugend- und Auszubildendenvertretung und der Gewerkschaftssekretär Sven Berg über die bevorstehenden Wahlen der Schwerbehinderten-Vertrauensleute. Beide appellierten, diese Wahlen genauso ernst zu nehmen, wie die Betriebsratswahlen im Frühjahr diesen Jahres, bei der, nach dem bisherigen Auswertungsstand – es fehlen noch sieben Berichtsbögen – in 59 Bertrieben 335 Betriebsratsmitglieder gewählt wurden. Davon sind es 74 Frauen und 261 Männer. Die IG Metall habe ihre Stellung in den Betrieben der Region ausbauen können, so Sven Berg.
Foto: Die 1. Bevollmächtigte Clarissa Bader berichtet über die gewerkschaftliche Arbeit – Fotos: IGM GH