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„Aufstehen gegen Rassismus und für Frieden!“

Vor hundert Jahren endete der erste Weltkrieg. Vor 79 Jahren hat die deutsche Wehrmacht Polen überfallen und damit den zweiten Weltkrieg mit über 50 Millionen Toten ausgelöst hat. „Nie wieder Krieg! Nie wieder Faschismus! Das ist die Lehre, die wir Gewerkschafter*innen aus den Kriegen und der Nazi-Barbarei gezogen haben“, sagte die IGM Bevollmächtigte Clarissa Bader bei der Begrüßung der Friedensfreunde im Hattinger Ludwigstal. Angesichts der unfassbaren Vorgänge in Chemnitz, wo rechtsradikale Hooligans toleriert von AFD-Anhängern „Heil Hitler“ grölend Jagd auf Bürger*innen mit Migrantenhintergrund gemacht haben, sei dieses Bekenntnis aktueller denn je.

„Wir leben in Zeiten mit einem sich beschleunigenden Wettrüsten, einer rapiden Verbreitung von automatisierten Waffensystemen und zusätzlich werden unverhohlen eigne Atomwaffen für Deutschland gefordert“, sagte Jennifer Schmidt. Trotz der Toten und der Leiden der durch radioaktive Strahlung betroffenen Menschen durch die Atombombenabwürfe in Hiroshima und Nagasaki, würden auch die in Deutschland gelagerten 20 US-amerikanischen Atombomben „modernisiert“. Die Gewerkschaftssekretärin hielt eine mahnende und zugleich fordernde Rede auf der Veranstaltung des Antikriegstages am Mahnmal für ermordete russische Zwangsarbeiter*innen, zu der die IG Metall, der DGB und die VVN-BDA eingeladen hatte.

 

Jennifer Schmidt geißelt den Rüstungswettlauf

 

Rüstungswettlauf in voller Fahrt

Schmidt: „Der Rüstungswettlauf, von dem wir gedacht hatten, dass er nach dem Ende des Kalten Krieges zu Ende sei, ist wieder in voller Fahrt.“ Die Eskalationsdynamik: Militärische Manöver und Truppenverlegungen Grenznähe Russlands, konventionelle und atomare Aufrüstung auf beiden Seiten. Die Folge: Wirtschaftsinteressen – dafür stehen die beiden K’s von Krieg und Kapitalismus – sind die Ursache, dass Millionen Menschen weltweit vor Tod und Hunger flüchten müssen. Durch das Schrauben an der Rüstungsspirale werde die Welt nicht friedlicher.

Wirksame Friedenspolitik notwendig

Die Referentin forderte eine wirksame Friedenspolitik, die Perspektiven für die Menschen, also ein Leben in Anstand und Würde ermögliche. „Wenn nur 10 Prozent der weltweiten Militärausgaben für die nachhaltigen Entwicklungsziele der UN wie Bildung für alle sowie Beseitigung von extremer Armut und Hunger verwendet würden, dann könnten diese Ziele realisiert werden“, erklärte Jennifer Schmidt. Deshalb sei es richtig und wichtig, sich laut für Abrüstung, Rüstungskonversion, für Frieden und Menschlichkeit einsetzen. Die Welt werde nur durch vertrauensbildende Maßnahmen zwischen den Staaten und wirtschafts- und entwicklungspolitische Initiativen friedlicher.

 

Dennis Schindehütte und Sven Berg legen einen Kranz zum Gedenken an die Opfer von Krieg und Faschismus nieder

 

Viele der Kundgebungsteilnehmer*innen sangen oder summten bei den Antikriegsliedern des Liedermacher Simon Sandmann mit, der die Veranstaltung musikalisch umrahmte. „Nicht nur am Antikriegstag ist es notwendig, gegen das weitere Aufrüsten, gegen Kriege, gegen Faschismus, Rassismus, Hass und Intoleranz aktiv zu werden“, sagte Clarissa Bader abschließend. Die Gewerkschafterin rief Menschen in der Region auf: „„Aufzustehen gegen Krieg und Rassismus und für Frieden!“

 

Fotos: Friedensfreunde im Hattinger Ludwigstal beim Antikriegstag alle Fotos: IGM-GH

 

 

 

 

 

 

 

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