Bereit für Streit!

DEW Beschäftigte setzen beim Warnstreik ein beeindruckendes Zeichen
Etwa 900 Kolleginnen und Kollegen der Deutschen Edelstahlwerke aus Witten folgten am Mittwoch dem Warnstreikaufruf der IG Metall um ihrer Forderung nach 8,2% mehr Geld Nachdruck zu verleihen. Damit war das der größte Warnstreik an diesem Tag in NRW.
Schon am Morgen sammelten sich die Beschäftigten am Tor 2 der DEW in Witten, es war sofort spürbar, die Stimmung ist kämpferisch und die Stahlarbeiter*innen gehen selbstbewusst in diese Tarifrunde.
Auf dem Demozug vom Werk bis auf den Rathausplatz wurde immer wieder skandiert: Was wollen wir? 8,2 Prozent! Zusätzlich zu den brennenden Bengalos war das bereits ein kämpferisches Bild.

Christiane Benner die 2. Vorsitzende der IG Metall sowie Clarissa Bader und Mathias Hillbrandt, die Bevollmächtigten der IG Metall Ennepe-Ruhr-Wupper führten gemeinsam mit den betrieblichen Funktionär*innen den Demozug an und zeigten sich beeindruckt von der Beteiligung und der Stimmung die von Beginn an auf dem Warnstreik herrschte.

Angekommen auf dem Rathausplatz begrüßte Heiko Fänger die Menge bereits musikalisch und heizte den Warnstreikenden ordentlich ein. Mit einer Currywurst – so wie es sich im Ruhrgebiet gehört – im Magen konnte die Kundgebung beginnen.
Nach der Begrüßung durch die 1. Bevollmächtigte der IG Metall Ennepe-Ruhr-Wupper Clarissa Bader, die die Kundgebung auf der Bühne moderierte hatte die 2. Vorsitzende der IG Metall Christiane Benner als Hauptrednerin das Wort.
Sie brachte die Stimmung der Warnstreikenden auf den Punkt: „Viele Stahlkonzerne machen derzeit ein richtig gutes Geschäft. Sie können die gestiegenen Preise für Material und Energie einfach an die Kunden weiterreichen. Die Preise für den Konsum der Arbeitnehmer und Arbeitnehmerinnen steigen enorm. Deshalb müssen auch die Einkommen dauerhaft steigen. Wir lassen uns diese Tarifrunde nicht mit einer Einmalzahlung abkaufen!“, so Christiane Benner. Unter tosendem Applaus rief sie den Warnstreikenden zu, dass sie die volle Unterstützung für diese Tarifauseinandersetzung, des IG Metall Vorstandes in Frankfurt haben.

Mathias Hillbrandt der 2. Bevollmächtigte der IG Metall Ennepe-Ruhr-Wupper und Mitglied der Verhandlungskommission für die nordwestdeutsche Stahlindustrie konnte direkt aus den Verhandlungen berichten und machte an die Seite der Arbeitgeber deutlich, dass es ohne eine massive Nachbesserung des Angebotes nicht bei diesem Warnstreik bleiben wird. „Wir kommen wieder und sind auch nicht bange vor weiteren Schritten! Der Ball liegt im Feld der Arbeitgeber sie müssen ihn nur versenken.“ Bei diesen Worten flogen symbolisch große rote Bälle über die Menge der Warnstreikenden die lautstark: “Bereit für Streit!“ riefen.

Der Betriebsratsvorsitzende der DEW in Witten, Burak Bilal bedankte sich zum Abschluss bei seinen Kolleginnen und Kollegen für die zahlreiche Teilnahme und stellte stolz fest: „Das Stahlwerk steht, es kommt kein LKW mehr rein. Wir sind heute viele aber wir können noch mehr.“

Die nächste Verhandlung findet am 10.06.2022 statt. Sollte es bei dem Angebot der Arbeitgeber bleiben lediglich eine Einmalzahlung geben zu wollen, wird es zu weiteren Aktionen kommen. Dann stehen die Zeichen vielleicht nicht nur auf Streit!
Fotos: Thomas Range – DEW Stahltarifrunde Warnstreik 08.06.2022