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Berufseinstieg: IG Metall unterstützt mit Rat und Tat

Auslerner*innen-Konferenz „Start Smart“

Foto: Thomas Range

Sprockhövel. Geld ist nicht alles. Aber ohne Moos ist nichts los. Das hat schon in der Ausbildung gegolten und nun erst recht beim Berufseinstieg. Jetzt stehen Fragen im Raum wie: Mit welchem Einstiegsgehalt ist zu rechnen? Was bedeutet Eingruppierung? Warum ist die Tarifbindung so wichtig? Zu diesen und vielen weiteren Themen gab es sachkompetente Informationen und Tipps von Gewerkschaftssekretären der IG Metall, des DGB-Rechtsschutz, der SIHK Hagen und der Ruhr-Universität Bochum.

Rund 50 Ausgelernte, dual Studierende und Studierende waren der Einladung der IG Metall zur Auslerner*innen-Konferenz „Start Smart“ ins IG Metall Bildungszentrum Sprockhövel gefolgt und nutzten das breitgefächerte Angebot von Informationen. Die jungen Kolleginnen und Kollegen kamen vom Niederrhein, aus dem Ruhrgebiet, dem Bergischen und dem Märkischen Kreis. „Es ist die erste Auslerner-Konferenz in dieser Größenordnung und Zusammensetzung,“ sagte Nadine Schröer-Krug, die in der Region „Ennepe-Ruhr-Wupper“ für Jugendarbeit zuständig ist. „Wir wollen unsere jungen Kolleginnen und Kollegen beim Berufseinstieg mit Rat und Tat unterstützen.“

Foto: Workshop, Thomas Range

Weiterbildung ein wichtiges Thema

Dass sich die IG Metall auch nach Ende der Ausbildung um ihre jungen Mitglieder bzw. um Studierende kümmert, konnten die Teilnehmer*innen in den Workshops ganz praktisch erfahren. So war die Weiterbildung ein wichtiges Thema: Gerade heute in den Zeiten der Transformation und Digitalisierung der Industrie. Fakt ist: Die Ausbildung und der erfolgreiche Berufsabschluss sind das Fundament, worauf es gilt aufzubauen. „Es ist es wichtig dazu zulernen und nicht stehen zu bleiben“, lautete eine der Botschaften in den Workshops.

So informierten Vertreter der SIHK Hagen über „Berufliche Qualifizierungspfade“ wie beispielsweise über Aufstiegsqualifikationen zum/zur Techniker/in bzw. zum/zur Industriemeister/in. Die Hinweise über Zugänge, Studienformen, Bildungsträger, Prüfungen etc. aber auch Probleme, die sich bei Arbeit im Drei-Schicht-System ergeben, stießen auf reges Interesse.

Talentscouts von der Ruhr Uni Bochum zeigten Wege vom Facharbeiter bis an die Hochschule auf. Schließlich gehört Nordrhein-Westfallen bundesweit zur Spitze, beim Thema studieren ohne (Fach) -Abitur, denn hier an Rhein und Ruhr können Interessierte ein Hochschulstudium beginnen, die eine mindestens zweijährige Berufsausbildung abgeschlossen und entweder eine berufliche Aufstiegsfortbildung oder eine dreijährige berufliche Tätigkeit absolviert haben. Die Nachfragen in diesem Workshop waren entsprechend groß.

Foto: Workshop, Thomas Range

Welche arbeitsrechtlichen Aspekte sind zu beachten?

Michael Mey vom DGB-Rechtsschutz in Hagen gab Hinweise zu den arbeitsrechtlichen Aspekten, die nach dem Ausbildungsabschluss zu beachten sind, wie: die tarifvertraglich vereinbarte Übernahme, die Probezeit und den Inhalt von Arbeitsverträgen und die Durchsetzung von Leistungen, die Arbeitgeber verweigern, auf dem Klageweg mit Hilfe der Gewerkschaft durchzusetzen. Und es ging an diesem Tag auch um „Solidarität“, um das zusammenstehen, um gemeinsam etwas verändern zu können. Mit einem Vertreter der Kampagne „Respekt“ wurde über Ausgrenzung von Migranten und Ausländerfeindlichkeit diskutiert und was dagegen getan werden kann.

Kevin Schmitz, Gewerkschaftssekretär der IG Metall Geschäftsstelle Hagen, sorgte im Workshop „Entgelt“ mit einem weiteren Kollegen für die Inputs, die eine lebhafte Nachfrage und Diskussion auslösten. Da ging es zum einen um das recht komplizierte tarifliche Regelwerk Entgeltrahmenabkommen, die Kriterien für die Eingruppierung, Tücken bei der außertariflichen Einstufung bzw. der übertariflichen Bezahlung und zum anderen um die Zeit, die jene Arbeitnehmer*innen im Jahr mehr arbeiten müssen, die einen 40-Stunden-Arbeitsvertrag haben.

Im Abschlussplenum signalisierten die Kolleginnen und Kollegen mit einem unübersehbaren „Daumen nach oben“ ihre Zufriedenheit mit dem inhaltlichen Ablauf der Tagung in Sprockhövel. Ein klares Signal an die IG Metall auch in Zukunft solche Zusammenkünfte durchzuführen.

Foto: Nadine Schröer-Krug bedankt sich bei allen Referenten und Teilnehmer*innen für die gelungene Veranstaltung, Thomas Range

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