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Engagierter Gewerkschafter gestorben

Die IG Metall Gevelsberg-Hattingen betrauert den Tod von Klaus Altenfeld, Mitglied im Betriebsrat der O&K Antriebstechnik in Hattingen. „Wir haben einen engagierten Gewerkschafter verloren“, so Clarissa Bader, erste Bevollmächtigte der IG Metall Gevelsberg-Hattingen. Für den langjährigen IG Metaller galt immer die Maxime: Ungerechtigkeit in der Arbeitswelt darf man nicht hinnehmen. ArbeitnehmerInnen müssen ernst genommen werden, denn sie sind es, die mit ihrem Wissen und Können die Produktion in der Fabrik am Laufen halten und die Werte schaffen.

Der Gewerkschafter Klaus Altenfeld wurde 1958 – „tief im Westen“ – in der ehemaligen Stahl-und Zechenstadt Bochum geboren. Hier ist er aufgewachsen. 1974 begann er in einem Bochumer Metallbetrieb seine Ausbildung zum Dreher. Gleichzeitig trat Klaus in die IG Metall ein, der er 43 Jahre angehörte. Fünf Jahre später nahm Klaus mit Wolfgang Bochnik und Gerd Starosta – der „79er-Bande“ – die Arbeit als Dreher in der Fertigung des Hattinger Werkes der Orenstein & Koppel AG an der Nierenhoferstrasse auf.

Gemeinsam mit seinen Kolleginnen und Kollegen musste er in den 1980er und 90er Jahre die vielen Rationalisierungs- und Restrukturierungsprogramme erleben. Immer wieder leisteten die O&K’ler, angeleitet durch ihre Betriebsratsmitglieder und IG Metall-Vertrauensleute, zu denen Klaus inzwischen gehörte, Widerstand gegen die damit verbundenen Entlassungen. Sie wehrten sich, weil sie sahen, wie sich die Geschäftsführer die Türklinke in die Hand gaben, jedoch statt der versprochenen vorwärtsweisenden Strategien, jedes Mal eine geringere Beschäftigtenzahl am Standort Hattingen hinterließen, bis schließlich im Jahr 2000 der italienische Konzern Carraro die Antriebstechnik schluckte.

Als es bei der Betriebsratswahl 1994 im Betriebsratsgremium zum großen Umbruch kam, wurde Klaus erstmals in den Betriebsrat gewählt, dem er bis zuletzt angehörte. Die Verbesserung der Arbeitsbedingungen und eine gerechte Entlohnung lagen ihm besonders am Herzen. Klaus Altenfeld kniete sich in die Arbeit des Arbeitssicherausschusses und des Lohn- und Akkordausschusses hinein. Das Thema „Gefahr durch Kühlschmierstoffe“ kam auf die Tagesordnung. Bei der Einführung des neuen era.Entgeltrahmenabkommen stritt er „impulsiv“ mit der Gegenseite für eine vernünftige Eingruppierung der Werker. Im Prüfungsausschuss der IHK Bochum begleitete er die Abschlussprüfungen vieler Auszubildender.

„Sicopero“ hieß es 2009: Klaus Altenfeld entzündete mit Gerd und Otto zum Auftakt des 24-stündigen Streiks für den Standorterhalt das „Feuer der Solidarität“. Dass man mit Klaus auch „viel Spaß haben konnte“ hätte man bei vielen Gelegenheiten erlebt, jedoch besonders in der Nacht des Streiks als die „Wachmann/frauschaft im Betriebsratsbüro campierte“, berichten Betriebsratsmitglieder. Der Kampf war erfolgreich: Standort und Arbeitsplätze wurden erhalten. Heute befindet er sich im Gewerbepark Henrichshütte.

Der Gewerkschafter war begeisterter Fußballfan – seine Leidenschaft galt dem SV Höntrop.

Hier lagen Freude und Trauer dicht beieinander. Viel Freude hatte er dagegen mit seiner Familie – seiner Frau und seinen beiden Söhnen. Im Herbst wäre er erstmals Opa geworden. Der viel zu frühe Tod von Klaus hat verhindert, dass er dieses freudige Ereignis noch erleben konnte.

Foto: Klaus Altenfeld – IGM GH-Archiv

 

 

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