AktuellesArbeitsweltArtikelPolitik und Gesellschaft

Erwerbsminderungsrente für alle verbessern

Forderung von Gewerkschaften und Sozialverbänden

Eine volle oder teilweise Erwerbsminderungsrente erhalten Beschäftigte, die aufgrund körperlicher oder psychischer Einschränkungen nicht mehr in der Lage sind, mehrere Stunden am Tag irgendeine Tätigkeit am allgemeinen Arbeitsmarkt auszuüben. Mitte März haben Gewerkschaften und Sozialverbände die Bundesregierung zu verbesserten Leistungen für die sogenannten Bestands-Erwerbsminderungsrentner*innen aufgerufen. Erwerbsgemindert zu sein, sei „eines der zentralen Armutsrisiken in Deutschland“, heißt es in dem Aufruf. Rund 40 Prozent der Menschen in Haushalten mit Erwerbsminderungsrenten (EM-Renten) seien „armutsgefährdet“.

Viele Beschäftige von Erwerbsminderung betroffen

Es ist beachtlich, dass zuletzt fast zwanzig Prozent der Rentenzugänge Erwerbsminderungsrenten waren. „Erwerbsminderung ist also keinesfalls das Problem bedauerlicher Einzelfälle“, stellt Jan-Paul Grüner in den SOPO-Infos der IG Metall fest.

Insbesondere dort, wo Arbeit körperlich anstrengend, psychisch belastend und typischerweise auch schlecht bezahlt werde, sei „Erwerbsminderung ein verbreitetes Phänomen“.

Dennoch bleibt vielen Beschäftigten trotz erheblicher gesundheitlicher Einschränkungen der Weg in die Erwerbsminderung versperrt. Selbst in Fällen, bei denen offensichtlich keine erfolgreiche Vermittlung in vorhandene Arbeitsstellen möglich erscheint, werden Betroffene darauf verwiesen, dass sie theoretisch durchaus in der Lage wären, vermeintlich „leichte“ Aufgaben zu erfüllen. „Packen und sortieren oder Pförtner Nebenpforte mit Wechsel von Stehen, Sitzen und Gehen“ ist ein Standard-Textbaustein aus vielen Gerichtsurteilen, mit denen die Nichtgewährung einer Erwerbsminderungsrente begründet wird.

Weitere Artikel

Back to top button
Close