
Die Temperaturen um den Gefrierpunkt hielten die Metall-Beschäftigten nicht davon ab, in den Warnstreik zu treten. Sie machten ihrem Unmut über das unzureichende Arbeitgeber-Angebot Luft. Großes „Hallo“ beim Treffen im Hof des Gewerkschaftshauses in Gevelsberg: Da waren die Dormianer, die TKB’ler, GHV’ler, CDP’ler und Hesterberger aus Ennepetal. Sie trafen auf die MetallerInnen von O&K AT, Stüwe, Köppern und Reuschling aus Hattingen sowie Hauhinco und Tiefenbach aus Sprockhövel und Wengeler & Kalthoff Herbede.
Gemeinsam mit den Kolleginnen und Kollegen von Intertractor Gevelsberg und Burg Lülling Volmarstein und aus Schwelmer Betrieben stärkten sich am IG Metall-Haus mit Getränken und warmer Suppe. Die türkischen Kollegen von Dieckerhoff Guss in Gevelsberg sorgten mit Trommelklängen und Tänzen für gute Stimmung.
Kurz nach zehn gab die Gruppe „Samba-Syndikat“ mit ihren Trommeln das Signal zum Aufbruch. Rund 1.600 Warnstreikende marschierten durch die Gevelsberger Innenstadt und machten mit Trillerpfeifen die Bevölkerung aus sich aufmerksam. Mit dabei die O&K AT’ler aus Hattingen. „Wir für mehr“, „5,5 Prozent – Wir haben es verdient!“, „Wir wollen keine Eliten-Bildung – Bildung für alle“, „Altersteilzeit – jetzt“, so steht es auf den Transparenten die die Demonstrierenden in die Höhe recken.
Die orangefarbenen Warnstreik-Westen bringen die Stimmung zum Ausdruck: „Wir haben die Nase voll. Jetzt machen wir Druck.“ Auf dem Vendomer-Platz fanden Clarissa Bader und Damianos Koukoudeas deutliche Worte zur Verweigerungshaltung der Arbeitgeber in der diesjährigen Metall-Tarifrunde. Die Stimmung auf dem Platz war gut – nicht nur bei den Kolleginnen von Dorma, denen „eine kräftige Lohnerhöhungen und die Altersteilzeit“ besonders am Herzen liegt.
Willi Herold, Betriebsratsmitglied von Köppern, reiste mit seinen KollegInnen aus Hattingen an. Auf dem Vendomer-Platz sagte er: „Das mickrige Angebot von 2,2 Prozent ist Fairness auf Gutsherrenart. Deshalb stehen wir heute hier.“ Für eine Lohnzurückhaltung gebe es in dieser Tarifrunde überhaupt keinen Grund. Der Gewerkschafter ist überzeugt: „Gemeinsam schaffen wir ein gutes Ergebnis!“
Die Kolleginnen und Kollegen von Lüling in Volmarstein haben sich im letzten Jahr die Tarifbindung mit betrieblichen Aktionen wieder erkämpft. Deshalb ist es für sie selbstverständlich, dass sie am Warnstreik teilnehmen und für 5,5 Prozent mehr Lohn, einen neuen Tarifvertrag zur Altersteilzeit und tarifliche Regelungen zur Bildungsteilzeit streiken.
Kolleginnen und Kollegen von Intertractor aus Gevelsberg unterstützen die drei Forderungen der IG Metall in der Tarifrunde 2015. Sie finden die Forderung nach 5,5 Prozent mehr Lohn „mehr als gerecht!“
Für den Betriebsratsvorsitzenden der Gevelsberger Dieckerhoff-Guss GmbH, Sadi Demir, ist die Botschaft klar: „Heute zeigen wir, dass wir kampfbereit sind.“ Seine Kollegen klatschten Beifall als die IGM-Bevollmächtigte den Protestierenden zurief:“ Entweder bewegen sich die Arbeitgeber endlich, oder wir werden uns hier wieder treffen!“
Demonstration und IGM-Kundgebung am 03.02.2015 in Gevelsberg – alle Fotos: IGM-GH