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Höhere Löhne und bessere Altersteilzeit

Tarifrunde Textil- und Bekleidungsindustrie West 2023 startet.

Ab Februar geht es los. Dann kämpfen die Textiler*innen für einen neuen Tarifvertrag. Die Forderungsdebatten in der Textil- und Bekleidungsindustrie West sind fast abgeschlossen.

Aufgrund der hohen Lebenshaltungskosten stehen auch in dieser Tarifrunde ganz klar höhere Löhne und Gehälter im Mittelpunkt. So hat die nordrhein-westfälische Tarifkommission beschlossen: Die Löhne, Gehälter und Ausbildungsvergütungen sollen um 8 Prozent für 12 Monate erhöht werden. Zudem fordert die Tarifkommission die Fortführung des Tarifvertrags zur Altersteilzeit.

„Die Beschäftigten leiden unter der hohen Inflation. Die gestiegenen Lebensmittel- und Energiekosten treffen gerade die Beschäftigten in den unteren Entgeltgruppen hart. Darum braucht es ein deutliches Prozente-Plus und für die unteren Entgeltgruppen mindesten 200 Euro in die Entgelttabelle“, erklärte Marc Otten, IG Metall-Tarifsekretär für die Textil- und Bekleidungsindustrie NRW.

Erwartungshaltung ist hoch

Die Forderung kommt nicht von ungefähr. Vor dem Hintergrund der stark angestiegenen Lebenshaltungskosten ist die Erwartungshaltung der Beschäftigten entsprechend hoch. Heizen mit Erdgas kostet doppelt so viel wie vor einem Jahr, Lebensmittel haben sich um ein Fünftel verteuert: Wegen der Inflationsrate von zuletzt zehn Prozent wissen viele Kolleginnen und Kollegen kaum noch, wie sie ihre Rechnungen bezahlen sollen. Am härtesten treffen die Preissteigerungen diejenigen, die vorher schon mit jedem Cent rechnen mussten. Für das Jahr 2023 prognostiziert die Bundesbank eine Inflationsrate von 7,2 Prozent.

Die IG Metall steht auch in der diesjährigen Tarifrunde „in erster Linie vor der Aufgabe, Kaufkraftverluste der Beschäftigten möglichst zu verhindern“, sagte die IG Metall-Bevollmächtigte Clarissa Bader. Die Beschäftigten brauchen ein spürbares Plus auf ihrem Konto am Ende des Monats. Fest steht: Die Forderungen lassen sich dann durchsetzen, wenn die Textiler*innen gemeinsam, solidarisch und organisiert dafür eintreten. Dass die Beschäftigten bereit sind für ihre Forderungen Druck auszuüben, bestätigt eine Umfrage der IG Metall in den Betrieben: Eine Mehrheit will sich an möglichen Warnstreiks beteiligen.

Wie geht’s weiter?

Der Vorstand der IG Metall wird auf der Grundlage der Beschlüsse der Tarifkommissionen  in den Bezirken die endgültigen Forderungen beschließen. Das wird am 16. und 17. Januar geschehen. Anfang Februar beginnen dann die Tarifverhandlungen zwischen IG Metall und dem Arbeitgeberverband. Am 28. Februar läuft die Friedenspflicht aus, danach sind Warnstreiks möglich.

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