Kfz-Handwerker*innen wollen kräftiges Lohnplus

Tarifrunde 2023 im KFZ-Handwerk: „Einen Gang hochschalten!“
Die IG Metall fordert in der Tarifrunde für 435 000 Kfz-Handwerker*innen eine kräftige Anhebung der Entgelte und Ausbildungsvergütungen. In den 36 570 Betrieben des Kfz-Handwerks sind bundesweit 435 000 Handwerker*innen beschäftigt. Das Kfz-Handwerk ist eine wichtige Branche, in der viele junge Beschäftigte ausgebildet werden.
Die regionalen Tarifkommissionen, auch die in Nordrhein-Westfalen haben die Kündigung der Tarifverträge zum 31. März beschlossen. Die Forderungsempfehlung lautet: 8,5 Prozent mehr Geld für zwölf Monate. Die Ausbildungsvergütungen sollen überproportional steigen, zusätzlich wurde in den Tarifkommissionen über eine soziale Komponente in Form einer Inflationsausgleichsprämie diskutiert.
Beschäftigten-Umfrage bestätigt Votum der Tarifkommissionen
Im Vorfeld der diesjährigen Tarifverhandlungen startete die IG Metall eine Umfrage in den Betrieben. Erste Ergebnisse von über 5000 Interviews mit Kfz-Beschäftigten sind:
Knapp 90 Prozent bestätigen, dass ihr Betrieb gut ausgelastet ist.
Über 90 Prozent der Befragten berichten, dass sie die Preissteigerungen bei Energie und Lebensmittel in ihrem Geldbeutel erheblich spüren. Über 80 Prozent berichten, dass ihre Arbeit in den letzten fünf Jahren belastender geworden ist. 49 Prozent vermissen im Betrieb einen wertschätzende Umgang. Jeder zweite fühlt sich nicht fair behandelt.
69 Prozent beklagen, dass ihr Betrieb Fachkräfte verliert. Über 60 Prozent zeigen eine sehr hohe oder hohe Bereitschaft, den Betrieb oder sogar die Branche zu wechseln, wenn sie ein gutes Angebot bekommen. Das alles sind schlagende Argumente in der laufenden Tarifrunde für eine kräftige Erhöhung der Entgelte für die Metaller*innen.
Wie geht’s weiter?
Der IG Metall-Vorstand wird in seiner Sitzung am 21. Februar über die Forderungen endgültig entscheiden. Danach beginnen die Verhandlungen in den IG Metall-Bezirken. Die heiße Phase kommt mit dem Ende der Friedenspflicht nach dem 31. März. Sollte es bis zu diesem Zeitpunkt kein Ergebnis geben, beginnen ab 1. April betriebliche Aktionen und Warnstreiks. In diesem Zusammenhang sind vom 3. bis 14. April bundesweite Aktionswochen im Rahmen der Kfz-Tarifrunde geplant. Schon jetzt steht fest: Die Kampfbereitschaft der KFZ-Handwerker*innen in den Werkstätten ist hoch.