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Mächtig Druck auf dem Kessel

Auf die Kollegen von Dieckerhoff ist Verlass: Trotz frostiger Temperaturen strömten sie am Freitag (20.02.) Punkt neun vors Werkstor. An der Werkseinfahrt loderten in Metalltonnen weit sichtbar die Flammen. Eine gute Gelegenheit zum Aufwärmen, um sich bei Tee und Brötchen auf den zweiten Warnstreik in der diesjährigen Metall-Tarifrunde einzustimmen. Mit einem einstündigen Warnstreik machte sie erneut Druck für ihre Forderungen nach 5,5 Prozent mehr Geld, eine bessere Alters- und eine neue Bildungsteilzeit.

Im Betrieb ist „mächtig Druck auf dem Kessel“, so die Kollegen Ingo Schulz und Herbert Uppendahl, die Metaller seien sauer über das „Magerkost-Angebot von 2,2 Prozent. Das wird auch auf der IG Metall-Kundgebung vorm Werk in der Oststrasse deutlich. Mit nicht zu überhörendem Trommelschlägen, Trillerpfeifen und „Pfui“-Rufen machten die rund 120 Warnstreikenden ihrem Unmut Luft, als die IG Metall-Bevollmächtigte Clarissa Bader die „ablehnende Haltung“ der Metall-Arbeitgeber in ihrer Ansprache geißelte.

Foto 2_Dieckerhoff

Dass an diesem Tag wie bei Dieckerhoff bundesweit „warngestreikt“ werde, sei die Quittung für die Arbeitgeber, dass sie sich am Verhandlungstisch nur millimeterweise nach vorne bewegen.“ Bader hob neben der geforderten Lohnerhöhung, vor allem die Bedeutung der Altersteilzeit hervor. „Buh“- Rufe ertönten als die Gewerkschafterin erwähnte, dass die Arbeitgeber die Quote der Anspruchsberechtigten von 4 auf 2 Prozent absenken wollen. „Ihr schuftet Euch den Rücken krumm, und nur einige sollen in den Genuss der Altersteilzeit-Regelung kommen. Das ist nicht gerecht,“ sagte Clarissa Bader unter großem Beifall. Und mit der Bildungsteilzeit könnten die Arbeitgeber endlich etwas Konkretes leisten, anstatt fortwährend über den drohenden Fachkräftemangel zu jammern.

Den Betrieben gehe es vergleichsweise gut. Deshalb sei es mehr als gerecht, dass die MetallerInnen einen Teil des Kuchens abbekämen, für den sie täglich arbeiten. „Wenn in der vierten Verhandlungsrunde in der letzten Februar-Woche keine Einigung gelingt, dann knallt es – und zwar richtig“, warnte Clarissa Bader abschließend. An die Adresse der Metallarbeitgeber sagte sie: „Die Metaller können auch anders, dann wird die Urabstimmung zur Streikvorbereitung eingeleitet.“ In ihren kämpferischen Aussagen wurde sie vom Betriebsratsvorsitzenden Sadi Demir unterstützt, der sich bei seinen KollegInnen für die einstündige Arbeits-niederlegung bedankte.

Warnstreik der Dieckerhoff-Guss Beschäftigten in Gevelsberg Fotos: IGM-GH

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