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Solidarität, Gerechtigkeit und Demokratie – dafür lohnt es sich zu kämpfen

Jubilarehrung der Mitglieder der IG Metall Ennepe-Ruhr-Wupper für die Jahre 2020 und 2021

Zum ersten Mal seit Ausbruch der Corona-Pandemie und der Fusion der ehemaligen Geschäftsstellen Gevelsberg-Hattingen, Witten und Wuppertal lud die IG Metall wieder zu einer Jubilarehrung in Präsenz ein.

„Für die IG Metall ist es eine Ehre, die Jubilarinnen und Jubilare auszuzeichnen“, erklärte Clarissa Bader, die 1. Bevollmächtigte der IG Metall Ennepe-Ruhr-Wupper und fügte hinzu: „Ihr, liebe Kolleginnen und Kollegen, habt für Solidarität, soziale Gerechtigkeit und lebendige Demokratie gekämpft. Euer Kampf hat sich gelohnt und ist es wert, weitergeführt zu werden. Die Herausforderungen waren damals und heute groß und ohne euch wären wir niemals so weit gekommen dafür ein großes Dankeschön!“

Foto: IG Metall EN-R-W / Clarissa Bader eröffnet die Veranstaltung

Die IG Metall Ennepe-Ruhr-Wupper ehrte am Dienstag den 14. Juni 2022 knapp 300 anwesende Kolleginnen und Kollegen für ihre langjährige Mitgliedschaft. Die Jubilarinnen und Jubilare waren der Einladung ihrer IG Metall gefolgt um alte Bekannte wiederzusehen, miteinander zu schnacken und in Erinnerungen zu schwelgen.

Insgesamt wurden für den Zeitraum 2020 und 2021 – 1732 Jubilarinnen und Jubilare geehrt, die sich wie folgt aufteilen:

40 Jahre776Jubilar*innen
50 Jahre519Jubilar*innen
60 Jahre285Jubilar*innen
70 Jahre123Jubilar*innen
75 Jahre29Jubilar*innen
Gesamt:1732Jubilar*innen

Die diesjährige Festrede zu Ehren der Jubilarinnen und Jubilare hielt Horst Schmitthenner, ehemaliges geschäftsführendes Vorstandsmitglied der IG Metall.

Schmitthenner stellte fest: „Dieser Tag ist ein besonderer Tag für die IG Metall. Denn es gibt nicht viele Organisationen, die stolz sein können auf Kolleginnen und Kollegen, die seit so vielen Jahren ihrer Gewerkschaft die Treue halten. Ob als Metallerinnen und Metaller, als Mitglieder der ehemaligen Gewerkschaft Textil und Bekleidung oder als Mitglieder der ehemaligen Gewerkschaft Holz und Kunststoff. Im Namen des Vorstandes der IG Metall darf ich Euch allen, liebe Kolleginnen und Kollegen, zu Eurem Jubiläum, das ihr 2020 und 2021 gefeiert habt, Glückwünsche und Dank aussprechen! Alle habt Ihr viele Jahre Euren Beitrag dazu geleistet, dass das Band der Solidarität nie gerissen und die IG Metall eine handlungs- und durchsetzungsfähige Organisation geblieben ist. Vielen Dank.“

In seinem Redebeitrag schritt Schmitthenner gemeinsam mit den Anwesenden durch die vergangenen Jahrzehnte und beleuchtete ausführlich die jeweiligen politischen Herausforderungen. Aber nicht nur das Vergangene wurde betrachtet, sondern auch die heutigen Herausforderungen waren Thema. Und diese sind vielfältig.

Foto: IG Metall EN-R-W / Horst Schmitthenner spricht zu den Jubilar*innen

Schmitthenner führte aus: „Die vordringlichste Aufgabe engagierter Gewerkschafterinnen und Gewerkschafter besteht darin, das sozialstaatliche Erbe unserer Väter und Mütter, unser Erbe, in der neuen Zeit zu bewahren und durch mehr sozialstaatliche Regelungen den Rechten ihre Basis abzugraben. Für mich steht deshalb fest: Der Kampf um die Zukunft des Sozialstaates ist der Kampf um die Zukunft unserer Gesellschaft! Der Sozialstaat ist und bleibt eine unverzichtbare Institution zur Humanisierung und Demokratisierung unserer Gesellschaft; einer kapitalistischen Gesellschaft, die aus sich heraus eben nicht human und nicht demokratisch ist.“

Ausführlich lenkte er den Blick auf die Rattenfänger der Neuzeit, die alten und neuen Nazis die versuchen durch Spaltung und Ausgrenzung auf Stimmenfang zu gehen und sich in der sogenannten „Alternative für Deutschland“ organisieren.

„Hetze gegen Minderheiten hilft nicht gegen Ungerechtigkeit. Hier ist Widerstand angesagt.“, so Schmitthenner und weiter: „Wir stehen für Toleranz und soziale Demokratie, in der Menschenwürde keine leere Phrase ist. Das sind unsere Lehren aus der deutschen Geschichte. Wir wollen mehr soziale Gerechtigkeit. Wir wollen Sicherheit und Perspektiven – für alle! Für Deutsche und Nicht-Deutsche, für Arbeitslose und Geflüchtete! Wir müssen die Herausforderung annehmen, wir müssen die AfD inhaltlich stellen.“

Zum Abschluss hielt er weiter fest: „Liebe Jubilarinnen und Jubilare, liebe Kolleginnen und Kollegen! Vieles hat sich geändert, seit Ihr Gewerkschaftsmitglieder geworden seid. Doch Manches auch nicht. Auch heute sind die Herausforderungen, vor denen wir stehen, gewaltig. Sei es die nächste Tarifrunde, die Weiterentwicklung des Sozialstaates, die Stabilisierung Europas und Sicherung des Friedens nach diesem unsäglichen Angriffskrieges Russlands gegen die Ukraine, die Restrukturierung des Finanzmarktes, der Umgang mit der Rechtsentwicklung – das sind allesamt Herkules-Aufgaben! Aber: Bange machen, gilt nicht. Wie heißt es so schön: Wenn’s einfach wäre, dann müsste sich die IG Metall ja nicht drum kümmern! Doch das, Kolleginnen und Kollegen, tun wir wieder ab morgen. Heute dürfen wir Frauen und Männer für ihre langjährige Mitgliedschaft ehren und dafür, dass sie so lange dabei sind – bei unserem Streit für eine bessere Gesellschaft. So vieles ist während Eurer Mitgliedschaft geschehen. Vieles wird Euch – liebe Jubilarinnen und Jubilare – gefreut haben. Über Anderes werdet Ihr Euch geärgert haben – manchmal auch über Eure IG Metall. Trotzdem seid Ihr Eurer Organisation treu geblieben. Und viele von Euch sind weiterhin für die IG Metall Ennepe-Ruhr-Wupper aktiv, in den Betrieben, in der Beratung, in der außerbetrieblichen Gewerkschaftsarbeit und darüber hinaus. Das macht uns stolz und unseren Optimismus um unsere Ziele zu erreichen schöpfen wir aus dem Vertrauen in die Richtigkeit unserer Sache – und aus der Kraft der Solidarität. Heute ist der Tag, verdienten Kolleginnen und Kollegen, einfach Danke zu sagen. Ich wünsche Euch für die Zukunft alles erdenklich Gute!“

Für seine Festrede erhielt Kollege Schmitthenner viel Applaus und Zustimmung aus den Reihen der Jubilarinnen und Jubilare.

Foto: IG Metall EN-R-W / Horst Schmitthenner und Clarissa Bader

Im Anschluss an die Rede stellte einer der Sprecher der Arbeitskreise der außerbetrieblichen Gewerkschaftsarbeit, Andreas Jatzkowski, der an diesem Tag selber für 50-jährige IG Metall Mitgliedschaft geehrt wurde, die Arbeit der aktiven Seniorinnen und Senioren vor und lud zur Mitarbeit ein.

Die Jubilarehrung wurde kulturell vom Musiker Simon Sandmann umrahmt der kurzweilig musikalisch durch die verschiedenen Jahrzehnte führte und mit seiner Musikauswahl bei den Anwesenden schöne Erinnerungen weckte.

Clarissa Bader schloss die Veranstaltung am frühen Abend.

*Hinweis: Es gab einige organisatorische Schwierigkeiten mit der ausrichtenden Eventhalle, die dazu führten, dass die Versorgungslage zu wünschen übrigließ. Das war dieser Veranstaltung nicht angemessen. Der IG Metall Geschäftsstelle tut das sehr leid und es wird eine Wiedergutmachung geben.

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