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Tabellenwirksam und gerecht!

Funktionärskonferenz diskutiert Forderungshöhe für die Tarifrunde in der Metall- und Elektroindustrie

Am 23.05.2022 diskutierten Funktionär*innen der IG Metall Ennepe-Ruhr-Wupper über die Forderungshöhe für die kommende Tarifrunde der Metall- und Elektroindustrie. Im Oktober dieses Jahr wird es darum gehen, dass IG Metall und Arbeitgeberverbände miteinander ein neues Entgeltabkommen verhandeln.

Die Geschäftsstelle hatte nach Schwelm ins LEO-Theater eingeladen um schon frühzeitig mit den betriebliche Interessenvertreter*innen ins Gespräch zu kommen und die Stimmung in den Betrieben abzufragen. Gemeinsam wurde auf die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen geblickt und besprochen mit welchem Auftrag und welcher Forderung die 10 Tarifkomissionsmitglieder in die anstehende Tarifkommission für den Bezirk NRW entsendet werden. 

„Die aktuellen wirtschaftlichen Entwicklungen, machen es uns derzeit nicht leicht eine Forderung zu beschließen, die alles abbildet. Es ist verständlich, dass unsere Kolleginnen und Kollegen den ordentlichen Schluck aus der Pulle haben wollen, zumal wir das letzte Mal in 2018 die Entgelte tabellenwirksam angehoben haben“, so Clarissa Bader, Mitglied in der Verhandlungskommission und erste Bevollmächtigte der IG Metall Ennepe-Ruhr-Wupper. „Die letzten beiden Abschlüsse waren trotz Krisensituation sicherlich sehr gut, allerdings sind es Einmalzahlungen gewesen die zwar jährlich wiederkehren aber nicht für eine dauerhafte tabellenwirksame Erhöhung der Monatsentgelte gesorgt haben. Hier sind wir jetzt gefragt nachzulegen.“

Bader weiter: „Betrachtet man die wirtschaftlichen Rahmendaten um die Forderungshöhe für die kommende Tarifrunde zu ermitteln dann schauen wir als IG Metall auch immer in die Zukunft. Richtig ist, dass die Preise derzeit in die Höhe schnellen und unsere Mitglieder unter den vom russischen Angriffskrieg getriebenen Preisen leiden. Dies wird sich, so hoffen wir aber auch wieder einpendeln. Klar ist, Tarifpolitik kann nicht alles ausgleichen, da braucht es massive Entlastungsprogramme von der Politik. Was wir allerdings können, ist möglicherweise eine kombinierte Forderung aus Prozenten und Festgeld zu verhandeln, bei der bestimmte Entgeltgruppen etwas mehr bekommen und so auch mehr entlastet werden.“

Im Anschluss an ihren Vortrag in dem sie ausführlich auf Inflation, Produktivität und den sogenannten Umverteilungsfaktor einging, wurde angeregt miteinander diskutiert.

Viele Kolleg*innen stellten heraus, dass es wichtig sei dieses Mal die Entgelte tabellenwirksam zu erhöhen. Mit Blick auf die heutige Situation wurden Vorschläge für eine Entgeltforderung eingebracht, sowie mehrfach auf die aktuellen sehr hohen Belastungen hingewiesen. Alle Anwesenden waren sich einig, dass eine kombinierte Forderung aus Prozenten und Festgeld in jedem Fall der richtige Weg sei. Mit Blick auf die Zukunft wurde auch darauf hingewiesen, dass Altersteilzeit (sowie Quoten als auch die Höhe der Aufstockung) ein Zukunftsthema sein sollte.

Beim Stimmungsbild wurde mit großer Mehrheit eine kombinierte Festgeldforderung beschlossen. Unsere 10 Mitglieder der Tarifkommission haben nun die Aufgabe diese Forderung einzubringen und auf ihre Durchsetzung zu pochen.

Zum Abschluss stellte Clarissa Bader noch heraus: „Am Ende des Tages wird dies keine leichte Tarifrunde werden. Die Arbeitgeber werden sich sträuben unsere Forderung auch nur im Ansatz zu erfüllen. Um ihnen aber klar zu machen, dass wir es ernst meinen, brauchen wir starken Rückhalt in den Betrieben. Die Kolleginnen und Kollegen werden mit auf die Straße kommen müssen, damit wir genügend Durchsetzungskraft entwickeln können. Wer viel fordert, muss viel kämpfen.“

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