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Tarifabschluss in der Textil- und Bekleidungsindustrie

Ergebnis wurde durch Bewegung erreicht!

800 Kolleg*innen kamen am Verhandlungstag nach Billerbeck und haben vor dem Verhandlungslokal bei strömendem Regen für ein gutes Verhandlungsergebnis demonstriert. Insgesamt haben in den vergangenen vier Wochen 24.000 Textiler*innen Aktionen und Warnstreiks durchgeführt. Am 1. April vor 25 Jahren wurde die GTB Teil der IG Metall. Seitdem haben sich noch nie so viele Beschäftigte in der Textil-und Bekleidungsindustrie an einer Tarifbewegung beteiligt. Ein historischer Tag mit einer historischen Beteiligung und auch hier vor Ort gab es viel Bewegung. Wir hatten bereits über den Warnstreik bei Johnson & Johnson in Wuppertal berichtet, zusätzlich gab es aber auch weitere Frühschluss-Aktionen zum Unterstützen der Tarifverhandlungen, so zum Beispiel am Freitag Mittag vergangene Woche bei Mann + Hummel in Sprockhövel.

Nach schwierigen Verhandlungen haben sich IG Metall und Arbeitgeberverband in der vierten Verhandlungsrunde auf einen Kompromiss geeinigt.

Nur durch eine Vielzahl von Warnstreiks konnte Bewegung in die Verhandlungen gebracht werden. Die Arbeitgeber konnten nicht mehr übersehen, dass ihre Belegschaften um ihre Existenz kämpfen. Der Kühlschrank muss gefüllt werden und das Benzin oder die Fahrkarte für die Fahrt zur Arbeit muss bezahlt werden können.

Die Beschäftigten erhalten eine steuer- und sozialabgabenfreie Inflationsausgleichsprämie. Insgesamt kommen 1.500 € netto auf’s Konto als Ausgleich für die besonderen Belastungen durch die stark gestiegenen Preise.

IG Metall und Arbeitgeberverband haben sich darüber hinaus auf Erhöhungen der Löhne und Gehälter verständigt: Die Tabellen steigen zum 1. Oktober 2023 um 4,8 Prozent aber mindestens 130 € und am 1. September 2024 noch einmal um 3,3 Prozent aber mindestens 100 €. Dabei ist besonders hervorzuheben, dass für die unteren Lohn- und Gehaltsgruppen eine überproportionale Erhöhung erreicht werden konnte. Alle Beschäfigten erhalten während der Laufzeit insgesamt mindestens 4.310 € mehr.

Zusätzlich haben sich die Tarifparteien auf die Verlängerung des Altersteilzeittarifvertrags geeinigt. Der Aufzahlungsbetrag steigt im Jahr 2023 auf 700 € und im Jahr 2024 auf 750 €.

Lohn, Gehalt und Ausbildungsvergütung

  • 1000 Euro Inflationsausgleichsprämie,Teilzeitbeschäftigte anteilig aber mind. 270 €,im April oder Mai 2023; Azubis erhalten 500 €
  • 4,8 Prozent mind. 130 € Erhöhungder Löhne und Gehälter ab dem 01.10.2023
  • 500 Euro Inflationsausgleichsprämie, Teilzeitbeschäf-tigte anteilig aber mind. 160 €, im April 2024;Azubis erhalten 250 €
  • 3,3 Prozent mind. 100 € Erhöhungder Löhne und Gehälter ab dem 01.09.2024,
  • 130 Euro mehr Ausbildungsvergütung ab 01.10.2023100 Euro mehr Ausbildungsvergütung ab 01.09.2024

Urlaubsgeld

  • 4,8 Prozent mehr in 2023
  • 3,3 Prozent mehr in 2024

Altersteilzeit

  • Erhöhung der Aufzahlung ab Oktober auf 700 €
  • Erhöhung der Aufzahlung ab September 2024 auf 750 €

Die Höhe der Aufzahlung richtet sich nach dem Eintritt in die Altersteilzeit.

Die Laufzeit beträgt 24 Monate bis zum 28. Februar 2025

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