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TEAM IG METALL – Interview zur Betriebsratswahl mit Andrea Mallek von DEW Witten

„Zusammenhalt und Solidarität stärken“ – Interview Nr. 7 unserer Reihe zu den BR Wahlen 2022

Die rund 1.700 Beschäftigten der Deutschen Edelstahlwerke (DEW) sind aufgerufen, vom 15. bis 17. März am Standort Witten ihren 17-köpfigen Betriebsrat zu wählen. Für die DEW’ler eine wichtige Wahl: „Dies zeigen die Auseinandersetzungen um den Restrukturierungs-Tarifvertrag zur Standortsicherung, aber auch um die alleinige, willkürliche Entscheidung der Geschäftsführung die tarifliche Sonderzahlung in freie Tage umzuwandeln“, sagt Andrea Mallek. Auch in mitbestimmten Betrieben werde der Ton rauer. Deshalb steht für die  stellvertretende Betriebsratsvorsitzende fest: „Ohne eine starke gewerkschaftliche Interessenvertretung bei DEW wäre das Begehren der Geschäftsführung noch größer, in die tariflichen Leistungen und sozialen Besitzstände einzugreifen.“ Gerade jetzt sei es wichtig, dass die Belegschaft mit einer hohen Wahlbeteiligung der Arbeitgeberseite signalisiere, dass sie hinter ihrem Betriebsrat steht.

Man spürt Andrea Mallek die Erleichterung an, als sie berichtet, dass es in „letzter Minute“ gelungen ist, eine Listenwahl zu verhindern. „Nun haben alle DEW-Beschäftigten wie bei allen Wahlen in der Vergangenheit mit der Persönlichkeitswahl die Möglichkeit, diejenigen Kandidat*innen anzukreuzen, denen sie zutrauen, dass sie ihre Belange am besten vertreten.“ Auf der beim Wahlvorstand eingegangenen „Offenen Liste“ stehen 41 Kandidat*innen, die sich für einen der 17 zu vergebenen Sitze im Betriebsratsgremium bewerben. „Der überwiegende Teil der Bewerber*innen wurde von den Vertrauensleuten in den Bereichen nominiert“, so die IG Metallerin. Es sei eine „gemischte Truppe“: Alle Nationaltäten seien vertreten, viele kandidieren zum ersten Mal – jüngere und weibliche Kolleginnen und Kollegen. Die ehemalige Zerspanungsmechanikerin Andrea, die sich seit 32 Jahren als Betriebsrätin engagiert, wünscht sich, dass vor allem jene ins Gremium einziehen, „die sich engagieren, die nicht nur ihre eigenen, sondern die Interessen ihrer Wähler*innen im Auge haben und denen die Arbeit auch Spaß macht.“  

Die Abstimmung erfolgt an der Wahlurne, aber auch per Briefwahl. Letzteres können Urlauber*innen, Kranke etc. aber auch die Angestellten in Anspruch nehmen, die im Home-Office arbeiten. Von den rund 500 Angestellten sind zeitweise bis zu 350 im Home-Office tätig.

Leider erschwere die Corona-Pandemie die Information und die Mobilisierung der Beschäftigten: Versammlungen können nicht stattfinden. Es finden weniger persönliche Gespräche statt, „Im letzten Jahr haben wir uns als Betriebsratsgremium und Vertrauenskörperleitung damit geholfen, in dem wir die Belegschaft in bestimmten Abständen mit dem Info-Blatt „Der Betriebsrat informiert“ auf dem Laufenden gehalten haben“, so die stellvertretende Betriebsratsvorsitzende. Noch vor der Wahl hat der amtierende Betriebsrat nun eine „Präsenz“-Betriebsversammlung über alle drei Schichten im Wittener Saalbau eingeplant. „Wir hoffen, dass uns die Entwicklung der Corona-Zahlen kein Strich durch unsere Planung macht“, erläutert Andrea Mallek das Vorhaben. Die Versammlung soll natürlich genutzt werden, um für eine große Wahlbeteiligung zu werben und herauszustellen. warum es gerade in diesen Zeiten notwendig ist die „Zusammenarbeit und Solidarität zu stärken“.

Für Andrea Mallek sowie ihre Betriebratskolleg*innen und die IG Metall-Vertrauensleute im Betrieb steht fest, dass sich die Stärke der gewerkschaftlichen Interessenvertretung durch drei Elemente auszeichnet: Geschlossenheit der Interessenvertretung, Zusammenhalt der Belegschaft und solidarische Unterstützung durch eine starke IG Metall. „Nur gemeinsam können wir unsere sozialen Besitzstände und unsere Arbeitsplätze verteidigen“, sagt Andrea und appelliert an die Beschäftigten: „Geht zur Wahl. Machen wir die Betriebsratswahlen zu unserem gemeinsamen Erfolg.“

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