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TEAM IG METALL – Interview zur Betriebsratswahl mit Daniel Weihs und Martin Steinborn Walter Bornmann GmbH

„BR-Arbeit ist für uns eine Herzensangelegenheit“ – Interview Nr. 6 unserer Reihe zu den BR Wahlen 2022

Es ist gerade mal zwei Jahre her, da wählten sich die Beschäftigten der Walter Bornmann GmbH in Ennepetal zum ersten Mal einen Betriebsrat. Die Verschlechterung ihrer Arbeitsbedingungen war der berühmte Tropfen, der das Fass zum Überlaufen brachte und die Forderung nach einer echten Interessenvertretung reifen ließ, berichtete damals der neugewählte Betriebsratsvorsitzende Daniel Weihs. Zuvor gab es eine rechtlich unverbindliche „Mitarbeitervertretung“. „Heute haben wir zusätzlich eine Schwerbehinderten-Vertretung und aktuell haben sich unsere jungen Menschen im Betrieb eine Jugend- und Auszubildendenvertretung gewählt“, schildern Daniel Weihs und sein Stellvertreter Martin Steinborn selbstbewusst die Erfolge des 5-köpfigen Betriebsrats-Teams.

Auch im Bereich des Arbeits- und Gesundheitsschutzes hat die Interessenvertretung Initiativen ergriffen insbesondere beim Thema Schutzmaßnahmen während der Corona-Pandemie „Unsere Kolleginnen und Kollegen arbeiten bis zum heutigen Tag mit Maske an ihren Arbeitsplätzen“, sagt Daniel Weihs. Auf Vorschlag des Betriebsrats werden im Betrieb Tests vorgenommen, um diese durchführen zu können haben sich beide Betriebsrats-Vorsitzende dafür ausbilden lassen. Gemeinsam mit der Belegschaft sei diese Aufgabe bisher gut bewältigt worden.

Die Geschäftsführung des Produzenten für einbaufertige Präzisionsdrehteile für die Automobilindustrie sowie die Sanitär- und Armaturenindustrie tut sich nach wie vor schwer damit, dass es nun im Unternehmen einen Betriebsrat gibt, der im Interesse der Beschäftigten auf der Basis des Betriebsverfassungsgesetzes auf seine Mitsprache- und Mitbestimmungsrechte besteht, nicht nur, aber insbesondere bei Personalfragen. „Heute gehen alle Einstellungen über den Tisch des Betriebsrates“, hebt Daniel Weihs hervor. Nach Anfangsschwierigkeiten könnten sie sich heute „auf das Vertrauen der Beschäftigten stützen“, betonen beide Vorsitzende. Schließlich sei ein Betriebsrat nur so stark, „wie die Beschäftigten hinter ihm stehen“. Und dass sie dazu bereit sind, zeige auch, dass sich immer mehr Kolleginnen und Kollegen Mitglied in der IG Metall organisieren.

Wichtig waren die Seminare der IG Metall, auf denen sie sich das notwendige Wissen aneignen konnten, eine Klausur des Betriebsrates, in deren Verlauf das Gremium zusammen gewachsen ist, und die sachkompetente Unterstützung durch Emel Cetin, der Gewerkschaftssekretärin der IG Metall vor Ort. Für Daniel und Martin und ihre Kollegen wichtige Voraussetzungen für eine „erfolgreiche Betriebsratsarbeit“. „Hinzu kommt“, sagt Daniel, „für mich und Martin ist es eine Herzensangelegenheit sich für die Beschäftigten einzusetzen.“

Bei der nun anstehenden Wahl im Mai dieses Jahres wählt die auf 106 Beschäftigte angewachsene Belegschaft einen 7-köpfigen Betriebsrat. Zur Anwendung kommt das vereinfachte Wahlverfahren mit seinen verkürzten Fristen. Daniel und Martin sind optimistisch, ausreichend Kolleginnen und Kollegen gewinnen zu können, die bei der BR-Wahl kandidieren. Sie sprechen schon jetzt Einzelne gezielt auf die Kandidatur an. Natürlich gebe es auch Absagen, von wegen das sei „zu viel Arbeit“, aber durchaus auch „Interesse sich zu engagieren.“  „Wir haben vor zwei Jahren einen jungen Setzling gepflanzt, der sich zwischenzeitlich zu einem Baum entwickelt hat, diesen müssen alle Betriebsratsmitglieder mit Unterstützung der Belegschaft hegen und pflegen, damit sich starke Äste der Mitsprache und der Mitbestimmung im Betrieb entwickeln können“, umreißen die beiden Betriebsratsvorsitzenden die künftigen Aufgaben der neu zu wählenden Interessenvertretung.

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