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TEAM IG METALL – Interview zur Betriebsratswahl mit Florian Budnick von dormakaba

„Informationspolitik auf breitere Füße stellen“ – Interview Nr. 1 unserer Reihe zu den BR Wahlen 2022

In der Zeit zwischen dem 1. März und dem 31. Mai 2022 sind alle Beschäftigten aufgerufen, ihre Betriebsräte zu wählen. Die Betriebsratswahlen stehen unter dem Motto: „ Team IG MetallZusammenhalt und Solidarität stärken“. In den kommenden Wochen werden an dieser Stelle Betriebsratsmitglieder und Vertrauensleute über die Vorbereitung der Wahlen berichten.

Heute im Gespräch: Florian Budnick, IG Metall-Vertrauenskörperleiter und freigestelltes Betriebsratsmitglied von dormakaba (Ennepetal), weltweiter Spezialist für Zutritts- und Sicherheitslösungen.

Welchen Einfluss die Coronapandemie auf den Ablauf der BR-Wahlen haben wird, kann niemand exakt einschätzen. „Umso wichtiger ist es neue Instrumente einzusetzen und neue Wege zu beschreiten, um unsere Kolleginnen und Kollegen in der Produktion und vor allem im Home-Office über die Arbeit des Betriebsrates sowie über die Vorbereitung und Durchführung der Wahlen zu informieren“, sagt Florian Budnick. Natürlich gebe es im Betrieb auch die Info-Tafeln. Doch das reiche längst nicht mehr aus: „Wir müssen unsere Informationspolitik auf breitere Füße stellen.“

Zusätzlich können die Beschäftigten über das interne Netz auf die Informationen auf der Internetseite des Betriebsrates zugreifen. Und ab Mitte Dezember wird in regelmäßigen Abständen ein „Newsletter“ des Betriebsrates erscheinen, der über die Arbeit des Gremiums berichtet. Derzeit werde bei allem Gelegenheiten, wie zuletzt bei der „hybriden“ Betriebsversammlung, dafür geworben, ihn kostenlos „zu abonnieren“.

Der fünfköpfige Wahlvorstand wurde rechtzeitig vom Betriebsrat bestellt. Die Kolleginnen und Kollegen haben als Team die Aufgabe den formellen Teil der Vorbereitung und Durchführung der Wahl abzuwickeln: Wählerliste erstellen: also festlegen, wer wählen darf und Bekanntmachungen erlassen. Die eingegangenen Kandidat*innen-Vorschläge zu prüfen. Klären wie an den drei vorgesehenen Wahltagen im März unter Berücksichtigung der Corona-Rahmenbedingungen die Stimmabgabe erfolgen kann?

Die rund 1.500 Wahlberechtigten sind aufgefordert 17 Betriebsratsmitglieder zu wählen. Im Regelfall wird die doppelte Zahl von Kandidat*innen der IG Metall nominiert „Ein wichtiger Baustein der Vorbereitung der BR-Wahl ist deshalb, aktive und engagierte Kolleginnen und Kollegen zu finden, die bereit sind bei der Betriebsratswahl zu kandidieren“, erläutert der Leiter des IG Metall-Vertrauenskörpers. Zum einen würden natürlich die bisherigen Betriebsratsmitglieder auf eine erneute Kandidatur angesprochen. Da schon in der Vergangenheit eine schrittweise Verjüngung stattgefunden habe, sei wohl davon auszugehen, dass fast alle sich wieder zur Wahl stellen werden. Zum anderen ginge es aber auch darum Beschäftigte in Bereichen wie IT, Marketing und Vertrieb „zu ermuntern, ihre Erfahrungen und Kompetenzen ins Betriebsratsgremium mit einzubringen“.

In diesem Zusammenhang ist mit Unterstützung der IG Metall Geschäftsstelle ein „Online-Schnupper-Termin“ speziell für Beschäftigte im Home-Office in Vorbereitung. „Hier wollen wir gezielt über die Arbeit des Betriebsrates, die Wahlen und die Möglichkeit zu kandidieren,    informieren“, betont Kollege Budnick. Wir müssen allen Beschäftigen rüberbringen: „Unsere Stärke bei dormakaba zeichnet sich durch drei Elemente aus: Geschlossenheit der Interessenvertretung – Betriebsrat und Vertrauenskörper, Zusammenhalt der Belegschaft und solidarische Unterstützung durch eine starke IG Metall.“

Deshalb sei es auch wichtig, die Voraussetzungen für eine „Persönlichkeitswahl“ zu schaffen, weil sie die demokratischste Wahlform ist. Nur so haben alle dormakaba-Beschäftigten die Möglichkeit, diejenigen Kandidat*innen zu wählen, denen sie zutrauen, dass sie ihre Belange am besten vertreten. Und nicht zuletzt komme es am Wahltag auf eine „hohe Wahlbeteiligung“ an, die der Geschäftsführung klar und deutlich signalisiere: Die Beschäftigten stehen geschlossen hinter ihrem Betriebsrat.

Florian Budnick, der zunächst den Einstieg in die Arbeit der betrieblich-gewerkschaftlichen Interessenvertretung über die Auszubildendenvertretung machte, schildert abschließend, was ihn persönlich dazu bewogen habe zum Betriebsrat zu kandidieren: Natürlich gebe es auch bei dormakaba Probleme. „Es hat mir nicht mehr ausgereicht sie zu benennen bzw. zu kritisieren. Ich wollte dazu beitragen, dass sie gelöst werden, die Arbeitsbedingungen der Kolleginnen und Kollegen verbessert werden.“

Für ihn sei es unstrittig: „Nur ein starker Betriebsrat, gestützt auf eine sachkompetente und durchsetzungsfähige IG Metall, können auf Augenhöhe mit dem Arbeitgeber verhandeln – und Fortschritte für die Beschäftigten erzielen“.

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