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Unzufriedenheit führt zur Betriebsratswahl

Walter Bormann GmbH: Erstmals Betriebsrat gewählt

Ennepetal. (OK) Die Corona-Krise war kein unüberwindbares Hindernis. Die Beschäftigten der Walter Bornmann GmbH in Ennepetal wählten sich im Oktober zum ersten Mal einen Betriebsrat. „Letztlich hat der Unmut unter den Kolleginnen und Kollegen über die zunehmende Arbeits- und Leistungsverdichtung den Ausschlag für die Wahl einer richtigen Interessenvertretung gegeben“, sagt Daniel Weihs, der neugewählte Betriebsratsvorsitzende.

Seit fast 80 Jahren steht der Name „WaBo“ für modernste Fertigungsmethoden, schlanke Prozesse, Pünktlichkeit und Kundenorientierung. Höchste Präzision und unser Know-how von der Entwicklung des Fertigungsprozesses bis hin zu einbaufertigen Präzisionsdrehteilen machen uns zu einem gefragten und zuverlässigen Partner der Industrie – hauptsächlich für die Automobilindustrie sowie die Sanitär- und Armaturenindustrie. Diese Firmeninformation ist auf der Website des Unternehmens nachzulesen. Zu den Hauptkunden gehören u.a. Thyssenkrupp Bilstein und Geberit Mapress in Langenfeld.

Zur Fertigung der hochwertigen Präzisionsdrehteile werden qualifizierte und motivierte, also zufriedene Beschäftigte gebraucht. „Nicht erst, aber besonders nach dem Erwerb des Familienbetriebes der Brüder Bornmann durch die Hamburger Unternehmensbeteiligungen BPE im April 2018 ging die Motivation und Stimmung der Kolleginnen und Kollegen in den Keller“, so Kollege Weihs. Vor allem nachdem Anfang dieses Jahres 34 Beschäftigte gehen und die Verbliebenen deren Arbeit mit übernehmen, also bei gleicher Bezahlung mehr leisten mussten.

Wachsende Unzufriedenheit führte zur Betriebsratswahl

Die anwachsende Unzufriedenheit unter den Beschäftigten über die Verschlechterung der Arbeitsbedingungen, aber auch über die Untätigkeit der vorhandenen sogenannten „Mitarbeitervertretung“, „ließen bei uns den Gedanken reifen einen Betriebsrat zu wählen, der auf der Basis des Betriebsverfassungsgesetzes Mitsprache- und Mitbestimmungsrechte hat“, so der Betriebsratsvorsitzende. Es wurde Kontakt zur IG Metall aufgenommen und mit Unterstützung der Gewerkschaftssekretärin Emel Cetin zur Vorbereitung und Durchführung der Abstimmung ein dreiköpfiger Wahlvorstand gebildet.

Trotz manchem Knüppel, der den Initiatoren auf dem Weg zur Wahl zwischen die Beine geworfen wurde, konnten die 87 Beschäftigten am 20. Oktober endlich ihr fünfköpfiges Betriebsratsgremium wählen: Olaf Lammar, Sandra Seifert, Harald Spalk, Martin Steinborn und Daniel Weihs. Die neugewählten Betriebsratsmitglieder wählten danach in der konstituierenden Sitzung die Kollegen Daniel Weihs zum Vorsitzenden und Martin Steinborn zum stellvertretenden Vorsitzenden.

Die Mühen haben sich gelohnt

Die Mühen haben sich gelohnt. Jetzt haben die „Bornmänner“ endlich eine Interessenvertretung, die ihren Namen auch verdient. Es werde zwar noch etwas dauern, bis die Arbeitgeberseite sich daran gewöhnt hat, dass sie alle Fragen, die die Belegschaft betreffen, mit dem Betriebsrat beraten muss, und dieser Mittbestimmungsrechte habe. Daniel Weihs ist dennoch optimistisch, dass es gelingen wird mit den beiden Geschäftsführern Andreas Klenz und Martin Klautke eine vernünftige Gesprächsbasis aufzubauen. „Und wichtig ist für uns, dass wir künftig auf die sachkompetente Unterstützung der IG Metall bauen können“.

Für Gewerkschaftssekretärin Emel Cetin, die die Kollegen bei der Wahl begleitet hat, gehört es zur Normalität, dass Beschäftigte ihr Recht auf die Errichtung eines Betriebsrates wahrnehmen. Denn nur so können sie ihre Interessen ansatzweise im Betrieb durchsetzen.

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