Zukunftsängste der jüngsten Beschäftigten

Auszubildende des Schaeffler Standortes in Wuppertal haben Angst um ihre Zukunft.
Freitagmittags in Wuppertal, die Jugend- und Auszubildendenvertretung des Standortes lädt zur Jugendversammlung ein. Die ehemalige Großlagerfertigung dient unter den aktuellen Hygienevorschriften als Versammlungsort. Auszubildende, Ausbilder, Geschäftsführung und Interessensvertreter*innen finden sich ein. Eine gedrückte Stimmung geht durch die Stuhlreihen.
Seit geraumer Zeit ist klar, der Standort in Wuppertal soll stillgelegt werden. Die jüngsten Beschäftigten, Auszubildende und dual Studierenden bangen um ihre Zukunft. Sie waren sich mit Beginn der Ausbildung sicher ihr Arbeitsleben in einem Unternehmen mit Zukunftsperspektive zu starten. Fern waren die Gedanken nach einem „was passiert danach?“.
Nach den Tätigkeitsberichten der einzelnen Vertreter*innen, bat die Jugend- und Auszubildendenvertretung (JAV), vertreten durch den Vorsitzenden Furkan Serceci und seinem Stellvertreter Timo Jaskolla um einen offenen Austausch. Die Frage wie es nun weitergeht blieb dabei allerdings noch offen. Aktuell laufen die Verhandlungen zum Interessensausgleich und Sozialplan, sobald diese abgeschlossen sind, werden alle Betroffenen so schnell wie möglich Informiert.
Maximilian Noack, Standort Schweinfurt (Vorsitzender der Gesamt- & Konzernjugend- und Auszubildendenvertretung) und Lisa Knauß, Standort Herzogenaurach (Stellvertretende Vorsitzende der Gesamtjugend- und Auszubildendenvertretung), waren als Gäste vertreten und haben neben ihrem Tätigkeitsbericht ihre Solidarität mit dem Standort Wuppertal bekundet. Den beiden war es wichtig sich ein Stimmungsbild einzuholen und den Kolleg*innen vor Ort ihre Unterstützung zuzusichern.
Im Anschluss an die Versammlung wurden die Auszubildenden von den Kolleginnen und Kollegen aus Bayern, vor dem Werkstor empfangen. Jasmin Gebhardt, ehemalige Gesamtjugend- und Auszubildendenvertreterin und jetzige Jugendsachbearbeiterin der IG Metall Erlangen, hat sich mit ihren Aktiven aus der Geschäftsstelle solidarisch gezeigt und ist mit ihnen von Erlangen nach Wuppertal gereist. Als ehemalige G-JAV vorsitzende trifft sie diese Entscheidung besonders hart, da sie sich in der Vergangenheit vermehrt für die Belange der Auszubildenden eingesetzt hat.
Niemand sollte in eine ungewisse Zukunft gehen. Die Schließung betrifft alle Beschäftigten vor Ort aber für Auszubildende stellt sie nochmal eine besondere Situation dar. Diese Ungewissheit ist kein Zustand für junge Menschen in Prüfungsphasen und die aktuelle Pandemie erledigt sein Übriges. Nadine Schröer-Krug, Jugendsachbearbeiterin der IG Metall Ennepe-Ruhr-Wupper, hat ihre volle Unterstützung für die weiteren Schritte zugesagt. „Wir müssen jetzt schauen, dass wir alle offenen Fragen klären und die jungen Menschen so gut es geht auf das was kommt vorbereiten. Dafür müssen wir alle Eventualitäten klären und individuell auf jeden einzelnen Menschen eingehen.“


